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Webkongress Erlangen: persönliches Fazit – zweiter Tag

Zwei Tage Webkongress Erlangen 2008 mit dem Thema „Web 2.0 – Die Zukunft der Webtechnologien„, was kann ich mitnehmen und was könnte man das nächste Mal verbessern.

Am zweiten Tag war ich schon eindeutig etwas matt und habe die Vorträge nicht mehr in der vollen Konzentration wie am ersten Tag rezipiert. Diesen Tag kennzeichneten vor allem Vorträge allgemeinerer und manifesthafterer Art.

Brigitte Bornemann-Jeske: Barrierefreies Javascript

Zu diesem Vortrag muss ich komplett passen. Es war 9 Uhr früh, die Folien bis an den Rand voll, der Rundumschlag begann mit Netscape 2 (!), verlor sich in Details und Begrifflichkeiten und die wenigen Beispielen kamen zu kurz. Ich hätte mir da anderes erwartet und mehr aktuelle Praxisnähe. 🙂 Ich verließ etwas erschlagen den Hörsaal.

Jens Grochtdreis: Die 10 drängendsten Herausforderungen des Web (Folien auf Slideshare)

Das Highlight des Webkongresses war die performative Qualität von Jens Grochtdreis, auch wenn das jetzt nach Lobhudelei unter Webkrauts klingen mag. Dem ist jedoch nicht so. 🙂 Bereits in seiner flammenden Rede in den Lightning-Talks „Gute Ergebnisse dauern“ (Folien auf Slideshare) konnte man das miterleben. Schwierig ist es ja immer, so allgemeine Tendenzen und Probleme aufzuzeigen und dabei die Waage zu halten, nicht zu speziell zu werden und nicht zu allgemein zu bleiben. Die Kurve hat der Vortrag gut gemeistert. Warum das Wort Barrierefreiheit immer noch zu ungelenk ist in der standardkonformen Diskussion, wurde leider nicht ausgeführt. 🙂

Eric Eggert: Webdesigner an die Macht! (Folien auf Slideshare)

Grundsätzlich, wie schon eingangs erwähnt, hätten die eher allgemeineren, manifesthaften Vorträge an den Anfang des ersten Tages gehört. Durch das Platzieren in den zweiten Tag hatte es auch ein wenig was von Abgesang. 🙂 Auch wenn die Vorträge durchaus anderes intendierten. Auch dieser Vortag hatte eine gute Verve und setzte schöne, provokante Spitzen. Durch die Thesenhaftigkeit war es nicht möglich, in die Tiefe zu gehen. Interessant wären die Aspekte Schrift und Dynamik und der Workflow zwischen Webdesigner und den anderen Schnittstellen. Über den fehlenden Workflow zwischen Designern, Agenturen, Webdesignern und Programmierern sollte man sich wirklich mal ausführlicher unterhalten. Da gibt es genügend Bedarf. Vielleicht mal Material sammeln? 🙂

Michael Jendryschik: 6 Beispiele für die nützliche Anwendung von Mikroformaten (Folien auf Slideshare)

Mit Mikroformaten habe ich mich immer mal wieder beschäftigt, auch im Hinblick auf eine breite Einsetzbarkeit für den Kunden. Dagegen hatte ich mich entschieden, weil die Semantik immer zu wünschen übrig lässt. Mir widerstrebt es einfach, Attribute der Mikroformate an CSS-Klassen zu binden. Aber nach diesem Vortrag, der doch einige sehr sinnvolle Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt hat, die über die klassischen Verwendungen etwa einer Vcard hinausgehen, werde ich doch noch mal an das Thema rangehen. Vor allem scheint sich dieser Einsatz der Mikroformate schlicht durchzusetzen oder schon durchgesetzt zu haben. 🙂

Nils Pooker: Webstandards – noch immer ein Thema? (Folien auf Slideshare)

Sehr schön und pointiert auch dieser Vortrag, immer mal wieder aufgelockert durch Beispiele aus der Bildenden Kunst. Pooker zäumt das Thema von hinten auf und macht klar, dass sich schon sehr viel getan hat in Sachen Webstandards. Also müsste ja alles rosiger sein, als wir das gemeinhin denken. Aber – wie immer steht dahinter dann ein Aber – dem ist natürlich nicht so, es bleibt viel zu tun. Packen wir’s ein – Presto! 😉

Fazit

Insgesamt betrachtet hatten die Vorträge hohes Niveau. Wenn man die inhaltliche Struktur noch ein wenig ausgeglichener gestaltet hätte, wäre die Mischung optimal gewesen. Was die Diskussionsmöglichkeit anbelangt, sollte man das lieber anders handhaben. In derart großen Hörsälen werden sich nur wenige zu Wort melden. Vielleicht sollte man eine Möglichkeit schaffen, dass der Vortragende mit Interessierten sich noch ein wenig austauschen kann. Das würde freilich auch mit sich bringen, dass die Pausen länger werden. 🙂

Zur Abendveranstaltung noch eine kleine Anmerkung: Sie war ja gedacht, dass man sich mit anderen noch genauer austauscht. Es ist zwar wunderbar, auch Livemusik zu hören, aber der Lautpegel war dann so hoch, dass man sich kaum mehr unterhalten konnte. Das schlug dann ein wenig auf die Stimmung. 🙂 Ansonsten noch mal ein großes Lob an die Veranstalter und Organisatoren, es war eine schöne, runde Sache.

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